Das Damwild:
Aus Klein-Asien wurden die Tiere zurück nach Europa gesiedelt, wo sie zwischen den letzten zwei Eiszeiten schon lebten. Die Hirsche tragen ein Geweih, das nach seinem charakteristischen aussehen die Bennenung „Damschaufel” bekam. Das Damwild ist ein Tier der Tiefebenen, das sich auf Lichtungen, Wiesen und in mit Ackerfeldern benachbarten Laubwäldern wohl fühlt. Seine nahöstliche Herkunft beweist, dass es sich gern auf Waldwiesen sonnt. Sein rötliches Fell wird in seiner Kalbszeit mit weißen Flecken geschmückt, später verblassen diese Flecken. Auf seinem Rücken trägt es eine dunkle Linie, und im Gegenteil zum Rothirsch hat es einen langen Schwanz, den es bei der Flucht hochhebt, um mit der weißen Farbe seinen Artgenossen die Gefahr zu signalisieren. Es ist eine Wildart, das im Rudel lebt, die weiblichen Tiere bleiben lange Jahre zusammen, nur die jungen Hirsche verlassen ihre Mütter. Unter den Damtieren gibt es farbliche Abweichungen, es gibt ganz dunkelbraune und schwarze, aber seltener auch ganz weiße Exemplare. Die Damkuh bringt im Juni ihr im Allgemeinen einziges Kalb zur Welt, eine Zwilingsgeburt ist sehr selten. In seiner Nahrung ist es nicht besonders wählerisch, in erster Linie frisst es krautartige Pflanzen, aber die Knospen und Triebe der baumartigen Pflanzen stehen auch auf seinem Speiseplan. In den landwirtschaftlichen Kulturen findet es auch die geeignete Nahrung.
In dem im Jahre 1971 angelegten Wald des Gyulajer Reservats lebt Europas berühmtester Dambestand. Das 7532 Hektar große Damreservat wurde aus dem größten Wald des ehemaligen Esterházy-Großbesitzes gebildet. Seitdem funktioniert es ganz geschlossen als spezifisches Betriebsjagdrevier, in dem der Genbestand bewahrt wird. Mittlerweile wurde diese edle Wildart auch in die Gegend von Pincehely angesiedelt, wo sie auch einen idealen Lebensraum fand und ihr Bestand unter besonderer Pflege die außergewöhnlichen genetischen Gegebenheiten langfristig beibehalten kann. Nachdem das Damwild nach Europa zurückgesiedelt worden war, wurde es sogar bei den Römern als beliebtes Opfertier dargestellt. Seine erste authentische Erwähnung aus der Umgebung von Gyulaj datiert sich vom 16. Jahrhundert. Bei den Jagden in Ozora – die ihren Namen von dem Hauptsitz des Großgrundbesitzes bekamen und zu recht zum Weltruhm gelangten- wurde das Wild von 10-12tausend Treiber vor die eingeladenen adligen und fürstlichen Gäste getrieben, und es geschah, dass bei einer Jagd sogar mehr als tausend Großwildarten, Damhirsche, Rotwild, Rehe, Wildschweine und Wölfe erlegt wurden. Im 19. Jahrhundert, in der Blühtezeit des Besitzes, befand sich auf der Tamásier Seite der größte Wildgarten Ungarns. Seine Grundfläche betrug 25tausend Joch, wurde mit einer hohen Steinmauer umzäunt, um die Ungestörtheit des darin lebenden Wildes zu sichern. Als der Besitz zerfiel, wurden aus der Steinmauer viele Häuser in der Stadt gebaut. Die Spurlinie des heutigen Zauns wurde am Anfang der 70er Jahre abgesteckt, da die Wichtigkeit der Wildwirtschaft erkannt wurde und die Landwirtschaft vor den Tieren geschützt werden musste.
Der Damhirsch wird vorwiegend in seiner Brunstzeit, im Oktober gejagt. Die älteren, dominanten Hirsche sammeln sich derzeit auf den traditionellen Brunstplätzen, sie graben sich eine Brunstmulde stellen sich hinein und machen die Kühe mit einem charakteristischen Prusten auf sich aufmerksam.
Die Jagd findet bei Tageslicht, wenn es hell ist, statt, was eine Kuriosität ist. Das trägt auch dazu bei, dass diese Jagd sehr beliebt und genussreich ist. Mehr als 50% der erlegten Damhirsche bekommt bei der Trophäenbewertung eine Medaillienqualifikation. 60% der ersten 50 Damtrophäen auf der derzeitigen Weltrangliste sind ungarische Damschaufeln. Die Hirsche die in dem Gyulajer und Kisszékelyer Jagdrevier der Gyulaj AG erlegt wurden, nehmen auf den verschiedenen Trophäenranglisten mit großer Zahl einen vornehmen Platz ein. Seitdem die internationale Trophäenbewertung eingeführt wurde, führten 4 hervorragende Trophäen die Weltrangliste an. Die legendäre „Kádár-Trophäe” war von ihrem Erlegungsjahr (1972) zwanzig Jahre lang in Führungsposition. In dem im Jahre 2009 erschienenen Buch von Dr. Professor Faragó Sándor „Unser Natur- und Jagderbe” steht folgendes: „Es ist ohne Übertreibung zu behaupten, dass Gyulaj und das benachbarte Tamási ein Paradies der Damhirsche in unserem Land sind … Auf der aktuellen Weltrangliste der Damtrophäen kommen von den ersten 50 elf aus Gyulaj.”
Auszug aus der Weltrangliste:
- Platz 7. 1972 Gyulaj 4, 44 kg 220, 31 IP
- Platz 12. 1970 Gyulaj 5, 15 kg 217, 25 IP
- Platz 19. 1969 Gyulaj 3, 85 kg 214, 99 IP
- Platz 25. 1974 Gyulaj 4, 10 kg 213, 76 IP
- Platz 28. 1980 Gyulaj 5, 15 kg 212, 70 IP
- Platz 32. 1965 Gyulaj 4, 30 kg 212, 12 IP
- Platz 35. 1967 Gyulaj 4, 50 kg 211, 92 IP
- Platz 37. 1970 Gyulaj 4, 12 kg 211, 52 IP
Rothirsch:
Der „gekrönte König” Europas Wälder ist auch in Ungarn einheimisch. Wenn man die Zahl betrachtet, sind auch die westeuropäischen Bestände bedeutend, aber der Qualität nach führt Osteuropa mit Ungarn in der Hauptposition. Der Hirsch ist das bedeutendste Großwild Ungarns.
Er liebt die Eichenwälder mit dichtem Unterholz und die Auenwälder der feuchten Gebiete, die von landwirtschaftlichen Gebieten getrennt werden, die in seiner Nahrung eine Hauptrolle spielen. So wird das Gebiet zu seinem idealen Lebensraum, wo er sowohl Nahrung als auch Ruhe findet. Die großen Forstwirtschaften sind in der Lage, diesen Lebensraum, der für das Tier so wichtig ist, mit großen Bemühungen aufrecht zu erhalten, um ihm die Ruhe und die idealen Bedingungen zu sichern.
Der Hirsch trägt ein Geweih mit vielen Sprossen, das er jährlich verliert und dessen Maße und Gewicht bis zu seinem 11-12. Lebensjahr wachsen. Der Rothirsch wird vorwiegend in seiner Paarungszeit, im September zur Brunst gejagt. Der Beginn der Brunstzeit auf einem Gebiet unterscheidet sich je nach Anzahl und Geschlechtsanteil der Tiere, aber das Wetter spielt dabei auch eine Rolle. Unter den im September erlegten Hirsche ist es keine Rarität, wenn einer die Traumgrenze von 10kg überschreitet. Nach der Brunstzeit beginnt die Jagd auf das Kahlwild und auf die Hirsche, die ausgemustert werden müssen. Diese Jagd dauert bis zum Januar. In dieser Zeit bietet sich Gelegenheit zur Jagd auf schwache Hirsche. Hirschkühe, Schmaltiere und Kälber können bei Treibjagden im Winter zur Strecke gebracht werden.
Ein Zeichen der Qualität der Rotwildwirtschaft der Gyulaj AG ist, dass es in den letzten Jahren mehrere kapitale Rothirsche erlegt wurden. In der Jagdsaisson im Jahre 2005 wurden in ländlichem Maße die meisten in freier Wildbahn erlegten Rothirsche bei der Gyulaj AG zur Strecke gebracht, und zwar auf dem Gebiet der Försterei Hőgyész.
- 2005. Hőgyész 13, 80 kg 239, 22 IP
- 2005. Hőgyész 13, 50 kg 234, 84 IP
- 2010. Hőgyész 13, 46 kg 226, 75 IP
Wildschwein:
Das bei uns einheimische Wildschwein lebt in Europa, Asien und in den nördlichen Gebieten von Afrika, aber es ist sowohl in Nord- und Süd-Amerika als auch in Australien angesiedelt worden. Ursprünglich ist es ein Moortier, die Veränderung seiner Lebensumstände haben es zu einem Waldleben gezwungen. Wenn und wo es die Gelegenheit hat, verlässt es die zusammenhängenden Waldgebiete und zieht in seine ursprüngliche feuchte Umgebung um. Seine charakteristische keilförmige Gestalt dient auch dazu, ihm bei der Bewegung im Schilf und Dickicht zu helfen. In Ungarn kommt es fast überall vor, dank seiner unglaublichen Anpassungsfähigkeit findet es sogar in der Nachbarschaft der dichtbewohnten Gegenden seinen Lebensraum. Sein Ruheort tagsüber ist oft ein Maisfeld, wo es fast nicht zu vertreiben ist. Hauptsächlich nach dem Regen liebt es die Wiesen und Weiden, wo es nach Regenwürmer und Schnecken sucht. Leider kann es in der Landwirtschaft und in den Kleingärten am Rande der Siedlungen großen Schaden verursachen. Da vor Kurzem noch Schweine im Wald gezüchtet wurden, zeigen seine äußeren Merkmale ein sehr buntes Bild. Bunte, befleckte Exemplare mit hellen Farbtönen in Folge der Kreuzung mit Hausschweinen sind keine Seltenheit. Weil sie so viel Schaden anrichten, werden sie ständig verjagt. So ist ihre Fortpflanzung durcheinandergeraten, die Säue können zu jeder Jahreszeit kleine gestreifte Ferkel anführen. Wildschweine schützen sich gegen die intensive Jagd mit ihrer Fruchtbarkeit, mit ihren ausgeprägten Sinnesorganen und Instinkten. Es ist eine Wildart, die für jeden Jäger sowohl bei einer privaten als auch bei einer Jagd in Gesellschaft erreichbar ist. Seine
Unsere Experten legen großen Wert auf die Erschaffung und Bewahrung eines Wildschweinbestandes mit guter Qualität. Demzufolge haben die Trophäenmerkmale der bei der Gyulaj AG zur Strecke gebrachten Wildschweine einen immer größeren Anklang unter Jägern, was dazu beiträgt, dass sie zu unseren zufriedenen Gästen gezählt werden können. Was könnte das besser bezeugen als die Tatsache, dass den 4. (und 9.) Platz der ungarischen Rangliste Wildschweintrophäen aus Hőgyész belegen.
Ungarische Rangliste:
- Platz 4. 2004 Hőgyész 25, 50 cm 140, 85 IP
- Platz 9. 2004 Hőgyész 25, 55 cm 136, 00 IP
Reh:
Das Reh ist in Europa und Asien sehr verbreitet. Früher war das europäische Reh bis zur immaginären Linie zwischen dem Baltikum und dem Schwarzen Meer verbreitet, heutzutage hat es aber schon die Gegend vom Ural und der Wolga erreicht. Es kommt sogar im Süden von Skandinavien und in Klein- und Vorasien vor.
Die Art, die bei uns zu finden ist, ist die häufigste aber sogleich die kleinwüchsigste Art in Mittel-Europa. Es kann vielleicht komisch vorkommen, aber es ist ursprünglich ein Waldtier, das nur als Nebenwirkung großer monokultureller Landwirtschaft die unendlichen Weiten der Tiefebene in seinen Besitz nahm. Die besten Böcke kommen an den Flüssen Tisza und Körös vor, wie auch in den Komitaten Szolnok und Békés. Der Rehbestand Transdanubiens ist auch bedeutend, ist der Qualitat nach aber nur mittelmäßig. Die Rehe leben hauptsächlich in Gegenden, die mit Bäumen spärlich bewachsen sind, aber ein dichtes Unterholz haben, mit Felder und Wiesen getrennt sind. Anfang Sommer liegen sie gern auf den Feldern im hohen Getreide. Ihre Trophäe ist das Gehörn, das nur Böcke haben und das sie jedes Jahr verlieren.
Die in Ungarn erlegten Rehe gehören zu den Weltbesten, damit zeugen sie für das hervorragende Niveau der einheimischen Wildwirtschaft. Wer keine kapitalen Trophäen mag, dem bietet die Rehjagd im Wald eine herrliche Unterhaltung. Wobei nicht das Gewicht der Trophäe maßgebend ist, sondern nur das besondere Erlebnis, das von der Pirschjagd auf dem Gelände mit zahlreichen Überraschungen hervorgerufen wird. Die Rehbockjagd beginnt am 15. April. Die Mehrheit unserer Gäste wählt diese Zeit, denn die besten Böcken sind da zu schießen, denn zu dieser Zeit gewährt die Natur noch Einblick in den Lebensraum der Tiere. Demnächst bietet die Paarungszeit im Sommer eine Gelegenheit zur Jagd. Da werden die Ruflaute des Rehgeiße von dem Jäger mit einer Pfeife nachgeahmt, so können auch die ansonsten so vorsichtigen alten Rehböcke erlegt werden. Die im Winter angebotene Geißjagd ist auch eine hervorragende Gelegenheit, auf die Pirsch zu gehen.